Die Halunken Teil 1 Die Initiation beginnt

Da wir drei Namen hatten, habe ich sie einfach in einen Zufallsgenerator geworfen.

Unbenannt

Unbenannt

Tilli stand vor dem Eingang. Die Öffnung, die sich etwas abseits der Stadt in den Stein presste, war dunkel. Sie konnte kaum mehr als ein paar Zentimeter sehen. Langsam verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein auf das Andere. Mit verschränkten Armen starrte sie in den Gang der Höhle, der einzig der Initiation vorbehalten war.

Sie atmete lautstark durch die Nase. Der Alte sollte doch bereits hier sein. Er nahm die Initiation von den Jugendlichen ab. Nicht ein Mal hatte er sich verspätet. Jedenfalls nicht, dass sie davon wusste.

Eine knochige Hand legte sich auf ihre Schulter. Tilli drehte sich langsam um. Diese Genugtuung wollte sie dem Mann nicht geben. Einen Schreck hatte er ihr eingejagt, aber sie konnte sich beherrschen.

„Bist du allein gekommen?“ Die wässrigen Augen des alten Mannes sahen sie durchdringend an. Seine Hand zitterte und er ließ sie sinken. Die Kutte, die er trug erinnerte Tilli eher an einen schlecht sitzenden Kartoffelsack.

Sie dachte einen Moment über die Frage nach. Sie hatte ihre Eltern davon abhalten müssen mitzukommen. Allein hier zu stehen, war ihre Entscheidung gewesen. Sie fand es sah eher so aus, dass sie bereit war. Also nickte sie.

„Dann wollen wir anfangen.“

Tilli hielt inne. „Wollen sie mich nicht fragen, ob ich bereit bin?“ Sie ließ die Arme sinken.

Der Alte schüttelte den Kopf. „Nein, das hatte ich nicht vor. Du wirst heute 18. Unsere Tradition sagt du bist bereit. Alle waren es vor dir und nach dir werden es auch alle sein. Kein Grund dich mit dieser Frage zu belästigen.“

Sie nickte erneut. Das war ihr lieb. Keine Frage, Keine Zeitverschwendung.
Der Mann drückte sich an ihr vorbei und ging durch die Öffnung. Sein Kartoffelsackdings war schon bald vollkommen im Dunkeln verschwunden. Tilli rieb sich über den Unterarm und folgte ihm in das Dunkel.

Einen Moment sah sie nichts, doch ihre Augen gewöhnten sich an das dürftige Licht. Als sie wieder halbwegs klar sehen konnte, erkannte sie den Kessel in dem winzigen natürlichen Raum vor ihr. Er ging ihr bis zum Bauchnabel. Da drin hatte sicher eine Menge Suppe Platz.

Der Alte bückte sich und entfachte ein Feuer, während er begann vor sich hinzuplappern. „Dies ist der Höhlengang der Initiation. Du wirst ihn komplett durchschreiten und am Ende landest du wieder am Anfang. In jedem Raum wird eine Entscheidung von dir verlangt. Je nach dem wie du dich entscheidest, bekommst du ein Geschenk der Nacht. Es wird zeigen, wer du bist und wie du zu uns passt. Dies ist deine erste Wahl.“

Ein kleines Feuer loderte auf und tauchte den Raum in ein warmes Licht. Die Wände warfen den Schein orange wieder. Tilli wurde bewusst, wie nah die Wände an ihr waren.
Der Alte wendete sich von ihr ab und kam mit beiden Händen voll wieder. Er reichte ihr alles in seinen Händen. „Du musst einen Trank brauen. Das sind die Zutaten.“
Mit einem Grinsen blieb er vor Tilli stehen. Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Und jetzt? Ein Trank hatte ein Rezept. Sie hatte hier nur einen Haufen Pflanzen.
„Was soll ich damit machen?“

Der Alte kicherte und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken. „Damit sollst du den Trank brauen. Alles davon muss in den Kessel, bevor du in den nächsten Raum gehen kannst.“

Tilli sah in ihre Hände. Sie verstand. Es war Teil der Aufgabe zu entscheiden was sie mit den Pflanzen anfing. Alles musste darein. Also schien es nur die Reihenfolge zu sein, die wichtig war.

In Tillis Hand befanden sich neun Pflanzen. Sie lagen frisch, aber klein in ihrer Hand.

Womit sollte sie beginnen?

1. Sonnenmiel: eine zarte gelbe Blume

2. Aagov: Eine Pflanze mit dicker Wurzel und kleinen weißen Knospen

3. Frurlosse: Eine Pflanze mit roten Blättern

4. Paknoo: Eine Pflanze, die in sämtlichen Regenbogenfarben leuchtet

5. Ukosie: Eine einzelne blaue Blume

6. Ionosse: Eine Pflanze mit kränklichen braunen Blättern

7. Lazos: Eine Pflanze mit breiten grünen Blättern

8. Klade: Eine Pflanze deren Wurzeln gelblich schimmern

9. Irite: Eine Pflanze, die durchgehend dunkel scheint

Trank

5 Kommentare zu „Die Halunken Teil 1 Die Initiation beginnt

  1. Liest sich ganz gut und ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird. Wie roh ist diese Fassung? Ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn ich kurz den Lektor gebe und dich auf 2-3 Sachen stupse, die beim schnellen Tippen halt mal passieren:

    Sie kann kaum mehr als ein paar Zentimeter sehen. Langsam verlagert sie ihr >Gesicht Muss natürlich Gewicht heißen

    Er nahm die Initiation von den Jugendlichen ab. Nicht >einmal Hier wäre sicherlich „ein Mal“ sinnvoller, zumindest bin ich ziemlich über diesen Satz gestolpert.

    Du wirst heute 18. Unsere Tradition sagt du >bis Hier hatte das „t“ schon Feierabend 🙂

    Irgendwo hat für meinen Geschmack noch ein Komma gefehlt, das finde ich jetzt aber nicht mehr.
    Sonst muss ich noch sagen, dass mir dein Schreibstil an sich gut gefällt.

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    1. Diese Fassungen sind immer sehr roh, weil ich auf die Antworten, die ab und an von meinem roten Faden abweichen, reagieren muss. Aber anstupsen immer gern. Da mache ich mich mal auf die Fehlerteufeljagd. Dankeschön fürs Bescheidsagen.

      Liebe Grüße
      Jette 🙂

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  2. Ich würde mit der „4.Paknoo: Eine Pflanze, die in sämtlichen Regenbogenfarben leuchtet“ beginnen. Dieser Farbenmix sagt mir, dass es kompatibel mit jeder anderen Pflanze ist, die danach folgt.

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