Die Halunken Teil 4 – Der silberne Stein

Tilli dachte dieses Mal nicht lange nach. Sie griff sich den silbernen Stein und wog ihn in der Hand. Er war kühl und sie konnte schwören ein leises Klicken zu hören, bevor auch er sich in Luft auflöste.

Sie zuckte mit den Schultern und schritt weiter in die Dunkelheit voran. So viele Räume hatte sie auch nicht mehr vor sich. Im Innern hatte sie gedacht, dass die Initiationen nicht so einfach und doch voller Rätsel sein würde. Sie hatte gedacht, dass man ihre Fähigkeiten mit etwas Schwerem und Eindeutigen auf die Probe stellte. Etwas, an dem sie schon bei der Aufgabenstellung ablesen konnte, was es zu bedeuten hatte.

Je tiefer sie in die Höhle vorstieß, desto dunkler wurde. Sie war schon bald von einer Dunkelheit umgeben, die dick wie Teer war. Sie sah nichts. Nicht einmal ihre eigenen Füße konnte sie noch erkennen. Es war, als hätte die Höhle sie verschluckt.

Verwirrt blieb Tilli stehen. Sie konnte nicht mehr sagen, wo sie hingehen sollte. Ohne das Wissen, wo sie herkam, konnte sie nur dastehen und sich im Kreis drehen.
Am Rande ihres Sichtfeldes zuckte etwas. Es blitzte und blinkte auf. Sie drehte sich in die Richtung. Etwas funkelte in der Düsternis. Es war ein schwaches Licht.

Tilli kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was es war. Es half allerdings nichts. Sie wollte darauf zu gehen, aber mit jedem Schritt schien es sich weiter von ihr zu entfernen. Es war immer gleich weit von ihr entfernt. Wanderte mit ihr durch die Dunkelheit.

Unter ihrem Fuß knisterte es auf. Sie senkte den Kopf, aber erkennen konnte sie nichts. Also bückte sie sich und spürte das Pergament in ihren Finger, als sie sie zu ihrem Fuß führte.

Auch wenn es wenig Sinn zu machen schien, öffnete sie das Papier und strich es glatt. Tilli zog scharf die Luft ein. Obwohl sie nichts anderes sah, konnte sie das Pergament deutlich lesen. Die Buchstaben hoben sich von der Schwärze ab, als würden sie in einem anderen Raum existieren.

„Dunkelheit ist unser zu Hause. Sie gibt uns unsere Nahrung und ist unser bester Freund. Ein weiterer Freund glänzt in der Dunkelheit. Wer ist es? Deine Antwort musst du leise flüstern, um die Schwärze nicht zu stören.“

Tilli kniff erneut die Augen zusammen, als die Buhstaben sich auflösten und das Pergament bröckelte. Sie sah in die Dunkelheit. Das Funkeln war immer noch deutlich da. Langsam bekam es Konturen. Tilli erkannte was da die Dunkelheit durchbrach.

Was funkelt da im Dunkeln?

1. Es ist ein wunderschön gearbeiteter Dolch

2. Es ist ein Bogen, schlank, schwarz und hoch poliert

3. Es ist ein Schwert mit glühender Klinge

4. Es ist ein Stapel Karten mit einem goldenen Rücken

5. Es ist ein Spiegel mit einem silbernen Rahmen

6. Es ist in Lederbeutel geschlossen mit einem goldenen Band

Funkeln

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